Entfernen von Glasverätzungen

Verätzungen auf Glasscheiben können unterschiedliche Ursachen haben. Glas besteht aus den Rohstoffen Quarz (andere Bezeichnung auch Kieselsäure, Siliziumdioxid), Alkali und Kalk. Nach dem chemischen Grundsatz "Gleiches löst Gleiches" bewirken auch die mit den Glas-Bestandteilen verwandten Stoffe eine Veränderung der Oberfläche. Glasscheiben können verätzt werden durch

  • Zementmörtel und Beton
  • stark alkalische Fassadenreiniger
  • flußsäurehaltige Reinigungsmittel
  • Mineralfarbe (Kalkmilch und Silikatfarbe)
  • Wasserglas (Wasserglas ist eine sirupartige Flüssigkeit, dient auch bei
  • Waschmitteln als Schutz- und Konservierungsmittel)
  • Steinverfestiger
  • Konservierungs- und Imprägnierungsmittel

Zementverätzungen entstehen meistens dadurch, dass oberhalb von Glasflächen Fassadenelemente aus Beton (Sicht, Struktur- und Waschbeton etc.) angebracht sind. Gerade bei Neubauten treten solche Verätzungen an Glasflächen sehr häufig auf, weil der Beton (Bestandteile: Alkali, Klak) noch nicht abgebunden beziehungsweise ausgehärtet ist. Fließt nun Regenwasser auf die Betonfläche, so löst es aus dieser Kalk- und Alkaibestandteile heraus, die dann, wenn dieses mineralhaltige Wasser auf Glasflächen kommt, Verätzungen verursacht.

Verätzungen durch Alkali

Starke Alkalien (auch Glas enthält Alkali) können unter Umständen bei längerer Einwirkung Verätzungen verursachen. Aus diesem Grund ist es besonders bei einer alkalischen Reinigung von Steinfassaden geboten, Glasflächen durch Abdecken mit einer Folie zu schützen.

Verätzungen durch Flußsäure

Flußsäuren sind meistens in sauren Steinfassadenreinigern enthalten. Bei Einwirkung von Flußsäuren auf Glasflächen geht die Kieselsäure des Glases in Siliciumfluorid bzw. Fluorokieselsäure und deren Salze über. Fachleuten ist allgemein bekannt, dass die Flußsäure ein hervorragendes Mittel ist, um Glas zu ätzen. Aus diesem Grund ist es unbedingt erforderlich, dass vor Beginn einer sauren Fassadenreinigung die Fenster sorgfältig durch Abdecken mit einer Folie geschützt werden.

Silikatverätzungen durch Mineralfarbe (Silikatfarbe)

Häufig werden Putzfassaden mit Mineralfarben gestrichen. Kommen bei Fassadenanstrichen Farbspritzer auf Glasscheiben und werden diese nicht sofort entfernt, so können bei längerer Einwirkung die verunreinigten Flächen verätzte (matte) Stellen hinterlassen. Selbst ein Regen - kurz nach solchen Fassadenanstrichen kann nicht vernetzte silikatische Bestandteile aus der Fassadenfarbe herauslösen, die tropfen- oder streifenförmig verätzte Stellen erzeugen.

Verätzungen durch Kalkmilch

Kalkmilch greift beim Glas die Bestandteile Alkali und Kalk an. Auch hier werden die Scheiben blind.

Silikatverätzungen durch Wasserglas

Immer noch ist es eine Unsitte, Wasserglas als Kleber für Plakate zu verwenden. Da

Wasserglas

(chemische Bezeichnung ist Natriumsilikat) eine enge Verwandtschaft zu den Silikatbestandteilen des Glases zeigt, sind Verätzungen solcher Art zwangsläufig.

Verätzungen durch Steinverfestiger

Oft werden verwitterte Steinfassaden mit einem Steinverfestiger behandelt. Sehr häufig bestehen diese aus Fluorkieselsäureester. Auch diese haben eine enge Verwandtschaft zum Glasrohstoff Kieselsäure. Werden bei solchen Behandlungen die Oberflächen nicht geschützt, so können Verätzungen entstehen.

Verätzungen durch Konservierungs- und Imprägnierungsmittel

Meistens sind solche Produkte zur Konservierung von Stein- und Metallfassaden auf

der Basis von Siliconen (Siloxanen) aufgebaut. Auch diese Produkte können bei längerer Einwirkung Verätzungen durch die Verbindung mit der Kieselsäure verursachen.

 

Je nach Grad der Verätzung kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden zur

Anwendung. Leichte Zementverätzungen lassen sich oftmals mit einem sauren Reiniger beseitigen.

Verätzungen mittleren Grades können auch mit einer wässrigen Aufschlemmung

eines geeigneten Polier- bzw. Schleifpulvers bearbeitet werden.

Für Verätzungen stärkeren Grades kommt eine vorsichtige Behandlung mit entsprechend verdünnter Flußsäure in Betracht. Es versteht sich von selbst, dass säureempfindliche Nebenbauteile (beispielsweise Eloxalrahmen) vor einer solchen Behandlung ausreichend geschützt werden müssen.

 

Helfen die genannten Maßnahmen nicht, so führt kein Weg mehr am Austausch der Glasscheiben vorbei.

 

Wir ermitteln nach den vorhandenen Gegebenheiten die optimale Methode und erstellen Ihnen, nach Anlegung einer Probe, ein kostenloses Angebot.

 

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